Vom Rückbau zum Neubau – Kreislaufwirtschaft in Bestform
Was früher deponiert wurde, ist heute ein gefragter Rohstoff: In Niederstetten betreibt die RCO Recycling Center Ostschweiz AG eine der leistungsfähigsten nass-mechanischen Aufbereitungsanlagen der Schweiz. Dort werden bis zu 95 % des angelieferten Rückbaumaterials – von Aushub, Beton über Gleisschotter bis zu Mischabbruch – sortenrein recycelt.
Das Prinzip: Rückbau ist nicht das Ende, sondern der Anfang eines geschlossenen Materialkreislaufs. Nach der Anlieferung per Bahn oder Lkw durchläuft das Material mehrere vollautomatisierte Prozessschritte: Es wird zerkleinert, sortiert, gewaschen und klassiert. Mit Wasser als Trägermedium trennt die Anlage präzise nach Dichte und entfernt gezielt Störstoffe wie Holz, Kunststoffe, Leichtbaustoffe oder Gips.
Das Ergebnis sind sortenreine, hochwertige Baustofffraktionen, die direkt im Hoch- und Tiefbau eingesetzt werden können – beispielsweise als RC-Beton, Strassenkies oder RC-Gleisschotter. Auch Metalle werden zurückgewonnen. Nicht verwertbare Rückstände gelangen in die thermische Verwertung. Der Anteil an Deponiematerial beträgt lediglich 5 %.
Gerade in Zeiten knapper Ressourcen, steigender Entsorgungskosten und wachsender Umweltauflagen zeigt die RCO, wie Kreislaufwirtschaft konsequent gelebt werden kann: „Die Zukunft liegt nicht im Wegwerfen, sondern im Wiederverwenden – intelligent, präzise und konsequent“, sagt Hans Brugger, Betriebsleiter der RCO.
